Max-Planck-Institute / Cell Magazine

Während meiner Arbeit an den Illustrationen für das Laborportrait des Hyman-Lab am Dresdner Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie bekam ich einen Anruf. Prof. Hyman, Leibniz-Preisträger und mittlerweile einer der Direktoren des MPI Dresden bat mich, alle Entwürfe beiseite zu legen. Wir müssten ein anderes Illustrationsprojekt vorziehen, das jetzt absolute Priorität hätte. Seine damalige Mitarbeiterin Dr. Simone Reber, mittlerweile als Professorin in Berlin forschend tätig, sollte demnächst einen Artikel in DEM Fachmagazin schlechthin veröffentlichen. Das CELL Magazine, verlegt in Boston, Cambridge. Eine Illustration zum Thema Ihrer Forschung sollte dazu beitragen, dass ihr Fachartikel von der Redaktion zur Veröffentlichung angenommen würde.

ein grosser Frosch neben einem kleinen Frosch mit samuraischwert in dunklem Wasser umgeben von Luftblasen

Für mich absolut sensationell, denn das würde selbstverständlich bedeuten, dass auch ich mit meiner Arbeit in diesem Magazin veröffentlicht würde. Zur Erklärung: das Cell Magazine ist im Bereich der Naturwissenschaften in etwa das, was die US-Vogue der Modewelt ist. ICONIC!

Besonders froh hat mich gemacht, dass Sich Anthony Hyman und Simone Reber eben KEINE klassische Lehrbuch-Illustration wünschten. Sondern etwas Frisches, dass die Inhalte und Themen ihres Artikels humorvoll und gekonnt aufnimmt.

Habe ich da „Samurai“ gehört? Natürlich male ich Samuraifrösche! Mit Schwertern! Und Blubberblasen! 

Felix Scholz

Simone Reber arbeitet mit den Eiern von afrikanischen Krallenfröschen. In ihrem Artikel setzt sie sich mit einem Enzym, dem Katanin (benannt nach dem Katana, dem Schwert der Samurai) auseinander. Während der Teilung des Zellkerns kann dieses Enzym zu einer Verkürzung der Zellspindeln führen. Frösche, die sich aus Zellen mit durch das Katamin verkürzten Spindeln entwickeln, sind deutlich kleiner als andere Krallenfrösche der gleichen Tierart.

Und ja, der Artikel von Simone Reber wurde angenommen und veröffentlicht. Und die ganze Fachwelt hat meine Samuraifrösche gesehen.

Client: Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden / published by Cell Magazine Boston, Cambridge 
Technik: Gouache auf Bristol