Billy Porter, der Schauspieler aus der Netflix-Serie „Pose“ erschien bei der Verleihung der Academy Awards in einem klassisch geschnittenen Smoking Jacket aus schwarzem Samt – kombiniert mit einem ebenso schwarzsamtenen Kleid von imperialer Dimension. Eine atemberaubende Kombiantion aus George Lazenbys James Bond und Kaiserin Maria Theresia .
Das Internet explodiert und keine Insta-Facebook-Timeline in der er nicht vorkäme.
Es ist nicht das erste mal, daß ein Mann auf dem roten Teppich in etwas anderem als einem dunklen Smoking erscheint. Und natürlich baut dieser Look auf den Auftritten von Marc Jacobs mit Rock auf, er führt diese Geste aber auch konsequent einen gewaltigen Schritt weiter, und übertrumpft damit sogar Jacobs pinkfarbenes Polokleid.
I felt alive. I felt free. And open, and radiant. And beautiful!
Die Frage ist nicht „Was hat er mit seinem Outfit getan?“ sondern was hat er mit der Wahl seines Outfits NICHT getan!
Halten wir fest:
- er trug kein Makeup
- keine Perücke
- keine Farbe außer Schwarz
- und bediente damit nicht ein einziges Klischee!
Was ich damit sagen will ist : es war kein Drag-Act – er hat sich nicht hinter einer Maske versteckt, sondern hat sich selbst gezeigt. Eine Haltung eingenommen, die Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, Furchtlosigkeit und Stolz zeigt. Und das in der erbarmungslosen Welt von Hollywood, in der Image und der äußere Schein alles ist.
Wir alle müssen immer wieder mit Konventionen der Gesellschaft kämpfen, egal ob Mann, Frau, homo, hetero oder welcher Hautfarbe und Herkunft. Dieses Kleid erinnert uns daran, was für ein Glück es ist, zu uns stehen zu können. Ohne Angst vor nichts und niemandem – auch nicht vor uns selbst.